1892 erhielt Johann Franz Kleine das Patent DRP Nr. 71102 auf ein »Verfahren zur Herstellung von feuersicheren Eisenbalkendecken, bestehend in der Ausfüllung der Balkenfache mit aus natürlichen oder künstlichen Steinen gebildeten Platten, welche in der Weise hergestellt sind, dass in die Fugen zwischen den einzelnen Steinschichten beziehungsweise in das dieselben ausfüllende Bindemittel (Zement oder Trassmörtel, Asphalt, Kitt oder dergleichen) hochkantig gestellte Eisenstäbe eingebettet werden.«
In den darauffolgenden Jahren entwickelten sich im Deutschen Reich die sogenannten Steineisendecken zu einer wahren Erfolgsgeschichte. Eine schier unüberschaubare Anzahl an verschiedenen (Hohl-)Ziegeln, die speziell für die Herstellung der Decken angefertigt wurden, kam auf den Markt. Viele Varianten wurden nur regional vertrieben, einige aber auch auf dem wachsenden Eisenbahnnetz und auf Wasserstraßen zu entlegeneren Abnehmern transportiert. Während anfänglich Flacheisen oder Bandeisen als Bewehrung zum Einsatz kamen, wurden die späteren Steineisendecken nur noch mit Rundeisen bewehrt.
Auch wenn mit anderen Trägern experimentiert und gebaut wurde, waren die massenweise hergestellten I-Träger (Doppel-T-Träger) am weitesten verbreitet. Historische Steineisendecken teilen sich mit Kappendecken dieses Bauteil und damit auch deren Probleme bei Korrosion.
Heute können auf Decken, die auf I-Trägern aufgebaut wurden (und deren Resttragfähigkeit ausreicht) im Stahl-Betonverbund schlanke und sehr tragfähige Aufbetonscheiben hergestellt werden. Als Verbinder in der Schubfuge empfehlen sich, insbesondere bei unklarer Schweißeignung des Stahls der historischen Träger, Kopfbolzen, die mit Spezialnägeln angeschossen werden.
Know-how für Architekten und Bauingenieure
Eisenbeton war noch nicht konkurrenzfähig
Obwohl parallel zur Entwicklung der Steineisendecken auch erste Eisenbetondecken gebaut wurden, konnten sich diese anfänglich nicht gegen die Steineisendecken behaupten, da es zu viele schwer beherrschbare Einflussfaktoren gab, die wiederkehrend zum Versagen von Tragwerken, bis hin zum Einsturz ganzer Gebäude führten.
Die Alternative zum Kopfbolzenschweißen
Die geschossenen Verbundmittel TFuse und VFuse von Stabeko können auch auf oberflächlich korrodierten oder beschichteten Stahlträgern und insbesondere auf Träger von unbekannter Schweißeignung eingebaut werden. Beide Verbundmittel sind ETA-zertifiziert.