Die Stahlverbundbauweise nutzt die jeweiligen positiven Eigenschaften der Baustoffe Stahl und Stahlbeton.
Stahl-Beton-Verbunddecken werden meist beim Bau von Industrie- und Gewerbebauten verwendet. Häufig sind sie dann Teil einer Gesamtkonstruktion aus Stahl. Verbunddecken können aber auch in der Altbausanierung hergestellt werden.
Know-how für Architekten und Bauingenieure
Stahl-Beton-Verbunddecke: Kombination der Vorteile von Stahl und Beton.
Zwei Baustoffe werden ein Tragwerk
Die Stahlverbundbauweise nutzt die jeweiligen positiven Eigenschaften der Baustoffe Stahl und Stahlbeton (armierter Beton). Die beiden Baustoffe werden so miteinander verbunden (kraftschlüssig), dass sie statisch als ein Bauteil wirken. Die Kombination der hohen Zugbelastbarkeit des Stahls in der Zugzone (Unterseite des Tragwerks) und der hohen Druckbelastbarkeit des Betons in der Druckzone (Oberseite des Tragwerks) sorgt dafür, dass Deckenstärken oder Trägerhöhen gering gehalten werden können und dennoch große Spannweiten und hohe Traglasten realisiert werden können.
Verwendung auch in der Sanierung möglich
Stahl-Beton-Verbunddecken werden meist beim Bau von Industrie- und Gewerbebauten verwendet. Häufig sind sie dann Teil einer Gesamtkonstruktion aus Stahl. Verbunddecken werden auch in der Altbausanierung hergestellt. Neben der heute weit verbreiteten Holz-Beton-Verbunddecke kommen Stahl-Beton-Verbunddecken dort zum Einsatz, wo die Tragstruktur aus Stahlträgern besteht. Neben geschweißten Kopfbolzen werden (auf alten Stahlsorten) auch Kopfbolzen eingebaut, die an die Träger angeschossen werden.
Sicherheit durch klare Regelungen
Die Standsicherheit von Verbundbauteilen im Hochbau werden nach Eurocode 4, der für die Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken und Verbundbauteilen aus Stahl und Beton gilt, berechnet (siehe DIN EN 1994-1-1).
Die Kombination der Vorteile der Produkte Stahl und Stahlbeton wirken sich besonders positiv auf das Brandverhalten aus (siehe DIN EN 1994-1-2 )
Beton auch Schutz vor Feuer
Ungeschützter Stahl erwärmt sich im Brandfall durch seine gute Wärmeleitfähigkeit schnell und verliert dabei an Festigkeit. Als Bestandteil eines Verbunds mit Beton, reduziert sich sie schnelle Erwärmung des Stahls im Brandfall aber deutlich.
Da im Verbund beide Komponenten – Stahl und Stahlbeton – gemeinsam für den Lastabtrag sorgen, kann der Stahlbeton Lastanteile des Stahls übernehmen, wenn dieser versagt. Eine Bewehrung in der Zugzone des Kammerbetons eines Verbundträgers kann bei gleicher Deckendicke eine Erhöhung der Feuerwiderstandsklasse nach DIN 4102-4 bewirken. So kann eine Decke in Stahl-Beton-Verbundbauweise ggfs. auch ohne Begleit-Maßnahmen, wie Brandschutzplatten, die geforderte Feuerwiderstandsdauer erreichen.
Stahlverbundbauteile mit offen liegenden Stahlteilen (wie Trapezbleche in Verbunddecken oder sichtbare Stahlträger) können mit unterschiedlichen Maßnahmen gegen zu schnelle Erwärmung im Brandfall geschützt werden. In Frage kommen unter anderem eine Bekleidung mit Brandschutzplatten, ein Überzug mit Brandschutzputz oder dämmschichtbildenden Beschichtungen, eine Abschirmung mit einer Unterdecke oder das Verfüllen der Profilkammern mit Beton mit eigener Bewehrung.
Einbau der Verbinder auf I-Trägern einer alten Kappendecke
Vorsicht Schweißbolzen: Alte, im Puddel- und Bessemerverfahren erzeugte Stähle sind nicht oder nur bedingt schweißbar!
Vor dem Schweißen alter Eisenbauteile müssen in der Regel Versuche in Hinsicht auf deren Schweißeignung gemacht werden. Die ETA-zertifizierten Verbinder TFuse und VFuse sind im Unterschied zu Schweißbolzen auch auf alten Eisenträgern sicher einzubauen.
Die Alternative zum Kopfbolzenschweißen
Die geschossenen Verbundmittel TFuse und VFuse von Stabeko können auch auf oberflächlich korrodierten oder beschichteten Stahlträgern und insbesondere auf Träger von unbekannter Schweißeignung eingebaut werden. Beide Verbundmittel sind ETA-zertifiziert.